BITTE?
Klar, Social Media hat seine Vorteile. Allem voran wohl kontakte knüpfen. Ohne Facebook hätte ich wohl nie Simon kennengelernt, der mittlerweile einer meiner engsten Freunde ist. Allerdings habe ich auch gemerkt wie es mich beeinflusst hat, auch negativ. Mir geht es schon relativ lange so, wer mir auf den Social Media Kanälen folgt, weiß das ich weniger mache oder sogar nur noch partiell etwas hochlade. Wie und warum genau, das möchte ich heute einfach mal niederschreiben.
„WAS MACHST DU GERADE?“
Facebook fragt mich das jeden Tag wenn ich es öffne. Nur ich möchte Facebook einfach nicht mehr weiter mit Informationen und Bildern füttern. Meine eigene Facebook Seite für die Fotografie ist mittlerweile fast verstummt, auch Privat drücke ich nur noch selten „teilen“. Instagram nutze ich dafür mittlerweile jeden Tag, es ist einfach die TO-GO Plattform im Moment und um einen Social Media Account kommt man ja eh fast nicht mehr herum. Allerdings braucht dieser auch einfach immer wieder Futter um zu wachsen und da, kommt der Punkt der mich mittlerweile stört: Algorythmen.
Facebook, Instagram, YouTube, eigentlich mittlerweile egal welche Plattform, jede hat einen Algorythmus, der die das zeigt was du sehen ‚willst‘. Na klar, will ich den Post vor 4 Tagen von XY sehen und danach den vor 2 Stunden. Eine Chronologische Timeline wäre ja eine Unverfrorenheit und absolut inakzeptabel.
Relevant bleiben ist das Zauberwort. Immer wieder aktiv sein, posten und Trends folgen. Als kleiner aus der Masse herauszustechen ist schwieriger denn je. Man möchte ja schließlich auch ein paar Lorbeeren einsammeln dafür, dass man früh morgens aufsteht, 4 Wochen lang eine Reise geplant hat, oder ein aufwendiges Video (wenn es geht mehrmals Wöchentlich) hoch lädt.
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Aber, will ich das (noch) ?
Na klar möchte ich das, es macht ja Spaß. Der Like ist immerhin der High Five des Real Lifes. Aber es braucht einfach mittlerweile soviel Zeit und Liebe für das tun, um zu wachsen oder relevant, vielleicht sogar bekannt zu werden. Aber ab wann ist man bekannt? Oder sogar Instagram-Influencer? Ich rede von organischen wachsen der eigenen Seiten. Das Bot-Problem auf Instagram möchte ich erst gar nicht anschneiden, wie viele mir bei jedem Post einen Follow schenken und 2 Tage später wieder weg sind, oder diese Typisch Generischen Kommentare… Egal… Ab wann bekannt oder mehr..?
Diese Fragen hab ich mir gestellt und für mich selbst beschlossen, ich möchte das nicht mehr. Ich möchte das ganze wieder aus dem Grund machen, wegen dem ich damals damit anfing. Der Leidenschaft zur Fotografie. Dazu zähle ich auch Videos zu produzieren. Als ich das für mich selbst beschlossen hatte, war alles auf einmal wieder super. Rausgehen und einfach mal Bilder machen. Egal ob was dabei rumkommt. Mit Freunden, die das gleiche liebend gerne machen, reden und fotografieren. Mega.
Mit Sicherheit bin ich nicht der einzige der da einen gewissen Druck verspürte, eigentlich einer der gar nicht da sein müsste. Den man sich selbst auferlegt. Manch einer braucht das vielleicht und geht darin völlig auf. Für mich ist es mittlerweile einfach der Hit, ein Fotobuch. Nicht eine Online-Gallerie. Gedruckte Fotos in der Hand zu halten. An den Moment der Aufnahme zu denken, während man das Bild selbst in der Hand hält. Entschlacken, mehr Zeit für jedes einzelne Bild aufbringen und nicht weiterzuwischen auf einem Display. Ein Reise-Tagebuch schreiben wie in Japan. Probiert es mal aus, ihr werdet es lieben. Versprochen.

Bootshaus am Ammersee | kalter Sonntag morgen im November um 06:45 Uhr | kein Wind | Witterungsbedingungen suboptimal: neblig. keine Sonne | Tonkulisse: Ruhe. Enten quaken im Hintergrund
Negatives
Wohl auch ein Grund warum ich mittlerweile so denke ist wohl das Problem das Social Media bringt. Jeder kennt jeden Spot und dank Geo-Tagging führt euch Google-Maps auch noch auf den Meter genau da hin wo ihr hinwollt. Die schönsten Flecken dieser Erde werden zu Touristen Anlaufstellen, und wo Menschen sind, ist auch immer ein Depp dabei. Falls ihr die Geschichte des Brokkoli-Baums nicht kennt, dringend mal nachlesen. Auch dieses Video bringt es ziemlich auf den Punkt was schief läuft.
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Individualität
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Durch Social Media sind wir stets einer Flut an Bildern ausgesetzt und diese werden uns unweigerlich ein bisschen motivieren und manipulieren. Indem wir Ideen sammeln, diese kombinieren und eigenes daraus machen, grade im Kreativ bereich. Mal unabhängig von der Foto oder Video Schiene. Darüber geht auch das obige Video. Leider führt es auch dazu das wir zu viel kopieren. Recht deutlich zeigt das der Instagram Kanal „Insta-Repeat„. Ich kann es aber auch genauso verstehen, manches Bild sieht einfach MEGA aus. Darum macht man es halt einfach auch, da schließe ich mich nicht aus.

Screenshot: @Insta_repeat
Ich glaube, dass viele nehmen den einfachen Weg um „nach oben“ zu kommen. Der richtige Hashtag mach viel aus ob neue Leute dich entdecken, ob diese bei dir bleiben oder ob du der glückliche Gewinner der nächsten Bot-Lotterie bist, ist wie gesagt wieder ein anderes Thema. Ich kann z.B. grade sagen, dass YouTube momentan am ehrlichsten und organischsten wächst, wenn man sich Mühe gibt und wirklich jede Woche neue Videos hoch lädt. Simon powert z.B. grade und es zahlt sich aus. Sein Kanal wächst stetig mit jedem neuen Video. Was mich mega für ihn freut. Da ich nicht mehr so viele Videos, dafür welche in denen viel mehr Arbeit steckt produziere, geht es bei mir um einiges langsamer, aber es macht nicht minder Spaß.
Abenteuer e r l e b e n und diese teilen | OFFLINE / ONLINE
Für mich habe ich beschlossen, ich möchte mich mehr auf mich und das was es ist fokussieren. Ein Hobby. Nicht welches Bild/Video wohl am besten auf Social Media geht. Letztendlich hängt dann MEIN Bild an der Wand im Wohnzimmer, da ich diese ja schon seit langem Drucke. (Geiles Gefühl, hab ich das bereits erwähnt?) Mir persönlich hat es sehr geholfen wieder den alten Spaß am fotografieren und zu finden und raus zugehen ohne den nächsten Banger für das Portfolio zu erwarten. Die Geschichte dahinter kann man dann eventuell in einem Video auf YouTube anschauen, aber halt dann, wenn ich es will das man es sieht.
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