[arve url=“https://youtu.be/vXsfNl8Lfg8″ title=“Japan“ aspect_ratio=“21:9″ /]
Vorwort
Im September ging es zu viert nach Japan. Die Travel Party bestand aus Thomas, Alex, Paul und mir. Wir besuchten unter anderem Tokyo, Hakone, Nagoya, Kyoto, Nara und Osaka. Da wir 17 Tage in Japan unterwegs waren, gibt es natürlich einiges zu erzählen. In diesem Zuge kann ich euch nur empfehlen, im nächsten Urlaub auch ein Tagebuch zu führen. Das ganze entspannte sehr und wurde am Abend zu einem Ritual um den Tag ausklingen zu lassen. Alles was ihr hier lesen könnt, ist das, was auch in meinem kleinen Buch verewigt wurde.
Über diesen Zeilen habe ich euch das Video über diesen Trip verlinkt, dass ich euch auch sehr ans Herzen legen möchte. Dauert keine 4 Minuten und bringt doch nochmal etwas mehr, bzw zusätzlich mehr rüber als nur Bilder und Text.
Also, holt euch einen Kaffee oder ein anderes Heiß Getränk eurer Wahl, Kopfhörer für das Video, macht es euch bequem und dann bleibt mir nichts anderen mehr übrig, als viel Spaß beim lesen zu wünschen.

Tag 01
T o k y o
Nach dem langen Flug ein bisschen geschlaucht, aber froh und in der Wohnung ohne Probleme angekommen. Die Wohnung ist zwar sehr klein, aber reicht für uns vollkommen. Am Abend erkundeten wir die ersten Ecken der Stadt. Einen kleinen Tempel, sowie den „Skytree“ haben wir besucht. Der Aufzug war in weniger als 20 Sekunden auf 350m Höhe. Völlig verrückt. Die Leute sind sehr nett und wir kommen mit wenig Japanisch sehr gut zurecht. Wenn man nur ein bisschen was kann, sieht man es ihnen an wie sie sich freuen, dass man sichtlich bemüht ist in der Landessprache zu reden. An jeder Ecke stehen auch Automaten, wo es die verrücktesten Getränke gibt. Weiße Cola z.B.


Tag 02
Zum Frühstück gab es etwas aus dem Supermarkt um die Ecke. Obwohl der Begriff „Supermarkt“ übertrieben ist. Bei uns wäre es wohl eher ein „Tante-Emma-Laden“. Diese sind über die ganze Stadt bzw. über das ganze Land verteilt. Als erstes ging es zum Fischmarkt, der bereits gegen 11:00 sehr gut besucht war. In den Seitenstraßen buhlte ein Sushi-Laden mit dem anderen um die Wette. Danach ging es über „Ginza“, dem Nobelviertel, nach „Shibuya“ zur riesen Kreuzung. Nachdem wir aber leider falsch in der U-Bahn eingecheckt hatten, landeten wir im Jugendviertel „Harajuku“, anstatt wie geplant im Buchviertel „Jimbocho“. Wir standen, wie gesagt geplant, direkt vor dieser Straße wo abermals ein an anderes Publikum war, wie überall in den verschiedenen Vierteln in Tokyo. Hier schoben sich tausende junge Leute durch die Straßen. Das Buchviertel war aber nicht weniger beeindruckend. Hier stehen die Bücherregale auf der Straße. Diese sind z.T. über 2m hoch und sehr breit. Vertrauen ist hier selbstverständlich. Viele Cafés sind hier in Tokyo im zweiten Stock und in diesem Viertel oft mit Büchereien kombiniert.
Als es dunkel wurde ging es zurück nach „Shibuya“. Die U-Bahn dorthin war rappelvoll. Paul meinte, da ginge schon noch was rein. Morgens werde jeder cm genutzt. Was auffällt: Viele schlafen in den U-Bahnen. Da jede Station eine eigene Abfahrmelodie besitzt, scheinen die Einheimischen das verinnerlicht zu haben. Die größte Kreuzung Tokyos bzw. bekannteste Japans… Wie soll ich sagen, so etwas habe ich noch nicht gesehen. Am Abend, zu Spitzenzeiten, gehen hier 15.000 Leute gleichzeitig über die Straße. Der letzte Stopp war „Shinjuku“, das einzige Viertel wo man bis in die Früh weggehen kann. Das Nachtleben in diesem Viertel ist gut besucht aber gleichzeitig ist es auch gefährlich, da hier der Rotlichtbezirk ist. Wenn etwas passiert, dann eher hier, meinte Paul. Am Abend passierte uns ein Fauxpas: Wir landeten beim Chinesen in Japan.

Tag 03
Heute stand das Ghibli-Museum auf dem Plan. Nachdem wir mit der U-Bahn ein Stück gefahren sind, suchten wir uns einen Family-Mart um etwas zu essen, und gingen auf der anderen Seite hinaus. Dort rannten wir in eine Feier, einen Zug. Erst kamen Männer mit einem großen Schild, dass sie schwingend vor sich hertrugen und alle 2 Minuten weitergaben an den Nächsten. Danach kamen 4 Frauen in festlichen Kleidern, die auch einen Tanz aufführten. Einige Meter weiter stand ein Kleintransporter mit Aufbau. Dieser sah aus wie ein Haus. Darin waren 5 Menschen die tanzten und 3 spielten Trommeln. Hinter dem LKW war ein Zug mit Musikern. Wir sind dann los Richtung Bushaltestelle, als ein riesen Pulk an Menschen kam. Zwei Balken, an jeder Seite 6-7 Mann und oben drauf war eine Art Kiste in Gold. Geschmückt war diese mit allem Möglichen. Sie wirkte nach den Gesichtern der Leute sehr sehr schwer.
Nach dieser zufälligen Begegnung ging es weiter zum Museum. Dieses beschäftige uns fast 3,5 Stunden. Darin wurde alles Rund um das Anime-Animations-Studio ausgestellt. Heidi kam z.B. auch aus diesem Studio. Viele Familien mit Kleinkindern waren ebenfalls vor Ort. Die Kinder hier wachsen mit den Filmen auf. Am frühen Abend stand das Spiele-Viertel an. „Akihabara“. Bunt, grell, laut, überall Werbung und leuchtende Tafeln. Stockwerke hoch Spielautomaten. Keine Glücksspiel- sondern Spielautomaten. Die Geldspielautomaten gab es natürlich auch, aber eher nicht so viele in diesem Viertel. Anime, Manga und Cosplay-Hochburgen. Sehr teuer, aber sehenswert. Am Abend noch Wäsche waschen mit japanischen Zeichen. Die Wäsche wurde sauber und nicht kleiner. Zu heiß waschen ist im Haushalt in Japan auch eher schwierig, da die Haushalte nur mit kaltem Wasser waschen. Nur in den Waschstraßen wird mit heißem Wasser gewaschen.


Tag 04
Unser letzer voller Tag in Tokyo. Nachdem wir allesamt fast bist Mittag geschlafen hatten, führte es uns heute zum National Museum Japans. Auf dem Hinweg liefen wir durch einen Park, der völlig überlaufen war. Hier stellten, zumindest denken wir uns das, Kunststudenten selbst gemaltes / gebautes zum Verkauf aus. Viele sehr schöne Unikate, von simplen Bildern bis komplexen Figuren. Das Museum selbst war super faszinierend. Ein bisschen was über die japanische Geschichte zu lernen war sehr kurzweilig. Wie waren bestimmt 3 Stunden vor Ort.
Danach ging es zum „Ikebukuro“. Hier fuhren wir in den 8. Stock, wo nur Restaurants waren. Überall waren Warteschlangen und es war völlig normal zu warten. Auch wir warteten gut 30 Minuten. Es war die Warterei aber mehr als Wert. Über ein iPad bestellten wir unser Essen, dass dann wiederum mit einem Zug, einem kleinen Zug, geliefert wurde. Es war Mega lecker. Wir hatten am Schluss 45 leere Teller auf unserem Tisch stehen.


Tag 05
T o k y o ➞ H a k o n e
Unser erster Reisetag. Wir fanden ziemlich schnell die richtigen Gleise für die Reise nach Hakone. Leicht geschockt musste ich feststellen, dass bis kurz vor Hakone keine 2 Kilometer freie Fläche ist, da einfach alles zugebaut wurde. Wir fuhren fast 1 ¼ Stunden und nur Haus an Haus. In Hakone reisten wir mit dem Bus weiter Richtung Unterkunft. 40 Haltestellen. Nachdem wir unser Haus fanden, aber noch nicht hineinkonnten, da es erst 12:30 war und um 16:00 erst Check-In, stellten wir unsere Sachen in den Eingangsbereich und gingen erstmal essen in einem urigen lokalen Restaurant. Leider fing es dann an zu regnen und wir waren darauf nicht wirklich vorbereitet.
Nachdem wir ins Haus konnten war ziemlich schnell klar, dass wir die nächsten 2 Nächte in einer Villa nächtigen werden. Der Onsen (große Badewanne) war auch zeitig gefüllt und für phänomenal befunden. Das Haus ist riesig und typisch japanisch eingerichtet. Der Regen und der „Aufstieg“ zur Villa vom Supermarkt hatte uns viel Kraft gekostet, da es eine halbe Stunde nur bergauf ging. Auch die Temperatur fiel leicht und es ist um Welten angenehmer. Keiner wusste das Hakone so in den Bergen liegt, bzw keiner hatte sich dahingehend informiert.


Tag 06
Regen. Unser Plan früh morgens aufzubrechen wurde fortgeschwemmt. Also… neuer Plan. Die „alte Tokaido“ Straße sahen wir uns nach einer kleinen Busfahrt als erstes an. Eine Straße nur aus Steinen. Eine der ältesten Straßen Japans. Zudem wurden direkt an der Straße Bäume gepflanzt um Schatten für die Reisenden zu spenden. Im gleichen Ort war auch der„Ashi“ See, dort schauten wir uns den „Hakone Schrein“ an, unser erster größerer Schrein in Japan. Es war sehr beeindruckend aber auch überlaufen. Am Torii hätten wir uns über eine Stunde anstellen müssen für ein Foto.
Wir gingen nach dem Schrein in der Bucht umher und sammelten abermals neue Eindrücke. Leider war es sehr bewölkt und wir hatten keine Sicht zum Fuji. Mit dem Bus ging es ein Stück zurück und wir gingen mitten in den „Urwald“. Es war eine beeindruckende Atmosphäre an diesem kleinen Wasserfall Namens „Chisuji“. Auch ein prächtiger Fluss war gleich nebenan. Über dem Wasserfall wuchs ein mächtiger Baum der nicht zu Ende schien. Trotz des durchwachsenen Wetters konnten wir sehr viel Neues entdecken.

Tag 07
H A K O N E ➞ N A G Y O A
Zweiter Reisetag. Von Hakone nach Nagoya. Morgens begrüßte uns die Sonne und als wir unsere Tickets hatten, ging es mit den Shinkansen nach Nagoya. Zurück in einer Millionen-Metropole. Und ein alter Freund ebenfalls. Regen. Zum Glück legte sich dieser zeitnah und wir konnten noch ein bisschen die Stadt erkunden. Leider hatte man im Zentrum schnell ein komisch zu beschreibendes Gefühl, etwas bedrohlich, Mafia ähnliches Gefühl. Wir fanden dann dennoch ein gemütliches Ramen Restaurant. Danach ging es nach Hause.

Tag 08
Früh ging es als erstes zum Schloss von Nagoya. Wir hatten große Erwartungen und die wurden leider nur zum Teil erfüllt. Das ganze Areal wird gerade restauriert, d.h. die Burg war zur Hälfte mit Gerüst zugebaut. Im Park war vieles abgesperrt bzw. Brunnen außer Funktion und es standen überall Baumaterialien. Die Atmosphäre dieses alten Schlosses konnte sich leider nicht aufbauen. Unser zweiter Stopp war das „Togogama Art Museum“ bzw. der angrenzende Park/Garten. Der Garten war wirklich sehr schön mit viel Liebe zum Detail und das Museum ebenfalls sehr beeindruckend.
Unser letzter Stopp war ganz okay, aber leider mit einem 1,5km Fußmarsch verbunden. Der „Yamazaki“ Fluss. Er war schön, aber wir waren einfach zur falschen Jahreszeit dort. Wenn die Kirschbäume blühen ist es sicherlich traumhaft.
Alles in allem verlassen wir Nagoya morgen mit gemischten Gefühlen. Das Zentrum ist schön, aber man fühlt sich komisch. Zwei Querstraßen weiter ist der Zauber auch bereits verflogen. Keine Leuchtreklame mehr und hohe Gebäude. Würde ich die Stadt weiterempfehlen? Ja, aber ein Tag reicht vollkommen. Vielleicht könnte es in ein paar Jahren, wenn alles fertig gebaut wurde, ein zwingendes Reiseziel werden. Aktuell aber nicht.

Tag 09
N A G O Y A ➞ K Y O T O
Reisetag. Endlich raus aus Nagoya. Nach ein bisschen Verwirrtheit mit den Tickets ging es mit den Shinkansen nach Kyoto. Bereits beim Aussteigen fühlten wir uns hier viel wohler und willkommener. Am riesen Hauptbahnhof angekommen, hieß es erst mal warten bis zum Check-in. Diese Zeit überbrückten wir mit einem Gang zur Post um unsere Postkarten zu verschicken. Danach konnten wir unsere Koffer in die Wohnung bringen. Leider war es da erst 13:00 Uhr. Also ging es weiter zum „Sangjusangendo“. Ein buddhistischer Tempel indem 1000 stehende Statuen (Kannon) stehen und eine große Sitzende in der Mitte. 30 zusätzliche Götterstatuen stehen davor inkl. dem Donnergott und Windgott. Es war ein unrealer Anblick da diese Halle nicht zu enden schien.
Richtung heimwärts schauten wir uns einen Shinto-Schrein an, der gleich nebenan war. Wir gingen zu Fuß (im Regen) nach Hause und fanden noch ein superschönes Kaffee. Leider regnete es weiter und wir gingen abends im Regen zum Bahnhof und schauten uns ein wenig um. Ein riesen Kollos an Gebäude. Sehr beeindruckende Architektur.
Danach machten wir uns auf, eine Bar zu finden. Das war anfangs leichter gesagt als getan. Letztendlich fanden wir in einem Pub einen Sitzplatz und der Abend konnte noch gemütlich mit einem Getränk begossen werden. Dadurch das unser Haus so nahe am Bahnhof war, war es auch die nächsten Tage drastisch leichter von A nach B zu kommen, auch wenn wir sehr leise sein mussten, da viele ältere Menschen in der Nachbarschaft wohnten.

Tag 10
Unser erstes Ziel war die Kyoto Station. Um dort zu frühstücken und zum ersten Tagesziel zu kommen, den Kaiserpalast. Dieser ist definitiv eines Kaisers würdig, würde ich behaupten. Alles war sehr prunkvoll und groß, aber leider waren auch hier viele Bereiche gesperrt wegen Restaurationen. Dafür aber kein Eintrittsgeld und der dazugehörige Park war absolut genial und gespickt mit liebevollen Details.
Weiter ging es zum zweiten Spot des Tages, das Schloss „Nijo-jo“. Hier konnten wir uns von der kaiserlichen Villa „nur“ das Hauptgebäude anschauen, da der Park durch den Taifun größere Schäden davongetragen hatte. Auch an anderen Stellen war es sichtbar, dass Kyoto in der Schneise des Taifuns war. Abgedeckte Häuser und etliche umgestürzte und noch liegende Bäume.
Nachdem wir uns in einem kleinen Café gestärkt hatten, ging es in den „Hygashiyama“ Distrikt. Hier stehen sehr viele Schreine und Tempel, von denen einige leider auch restauriert und repariert wurden. Alles war an einem Hang gebaut, also mussten wir einige Steintreppen erklimmen. Das Wetter zeigte sich am Nachmittag gnädig und wir verbrachten den ganzen restlichen Nachmittag in diesem Bezirk. Die Häuser und Straßen waren klein und eng und ein Geschäft war neben dem anderen. Wir konnten es uns natürlich nicht nehmen lassen, auch ein paar Yen hierzulassen. Leicht überlaufen war es in den schmalen Gassen, aber die Atmosphäre war super und wir hatten eine gute und erfolgreiche Zeit.

Tag 11
Die erste Handlung des Tages war, die Wäsche zu waschen. Bereits am Morgen waren alle schon ein bisschen durch, da Nachts die Klimaanlage nicht lief. So wurde es sehr warm in unseren Schlafraum. Danach ging es zum Supermarkt für das Frühstück. Gegen frühen Mittag/späten Vormittag besuchten wir den „Kinkaku-ji“ Tempel. Durch das sonnige Wetter strahlte dieser goldene Tempel sehr schön. Nicht so schön: die tausenden Leute… aber es ist auch eine DER Sehenswürdigkeiten in Kyoto. Es war seit einiger Zeit einer der heißesten Tage, was sich am Wasserverbrauch an diesen Tag zeigte.
Mit der U-Bahn ging es zum „Fushimi Inari“ Schrein. Dieser ist bekannt für seine tausenden roten Torii (Tore) durch die man hindurchgehen kann. Trotz der abermals vielen Menschen, war das ganze Areal unfassbar beeindruckend. Direkt daneben, also 3 Stationen weiter ist der „Geisha“ Distrikt. Leider ist dieser mittlerweile zu einen reinen Tourismus Bezirk geworden, da es so gut wie keine Geishas mehr gibt. Allerdings macht ihn das nicht weniger interessant.
Die Hinfahrt zum „Kinkaku-Ji“ Tempel und die Rückfahrt zur Kyoto Station vom Geisha Distrikt bedürfen einer extra Erwähnung. Es waren so unfassbar viele Menschen in diesen Bussen und wir waren mittendrin. Dennoch wurde bei einer Haltestelle Platz gemacht, so dass man in der Mitte einfach durchkam. Es war unglaublich eng, da an den Haltestellen extra Leute standen, die noch mehr Leute hineinschoben. Alleine diese Busfahrten waren ein Erlebnis.
Am Abend gingen wir in der Kyoto Station „Okonomiyjaki“ essen. Das besondere daran ist, dass eine heiße Platte in der Mitte des Tisches fest platziert ist auf welcher man dann sein Essen zubereitet. Zum Schluss schauten wir uns noch eine Aufführung in der Kyoto Station an.

Tag 12
Zum Start in den Tag ging es diesmal zu einem Schmied. Paul und Alex wollten ein echtes, japanisches Messer und sollten dort fündig werden. In einem kleinen Laden in einer Nebenstraße Namens „Hayahaver Hamonoten“.
Zurück mit dem Frühstück und gegen Mittag Richtung „Arashiyama“. Dort gibt es einen Bambuswald, einige Gartenanlagen und Tempel. Relativ schnell hatten wir den ersten hinter uns, obwohl dieser am Berg lag und einige Stufen erklommen werden wollten. Als zweites ging es weiter auf ein Privatgrundstück mit richtig schönem Garten. Wir gingen ein Stück zurück und entdeckten eine Treppe ohne Infos. Wir begannen mit dem Aufstieg und stiegen weiter bergauf bis es nicht mehr weiterging. Dort wurden wir mit einem sehr schönen Blick über Kyoto belohnt. Ein Stück weiter bergab fanden wir noch einen Aussichtspunkt in die Natur. Ein größerer Fluss zog sich durch die Landschaft und eine Handvoll Häuser waren am Ufer zu sehen.

Tag 13
K Y O T O ➞ N A R A
Der vorletzte Reisetag unseres Japan Trips. Es ging aus dem schönen Kyoto in das noch schönere Nara. Wir wurden am Bahnhof von unserem Gastgeber mit dem Auto abgeholt und zum Haus gefahren. Dieses Haus ist gerade erst ein Jahr alt und darum mit Abstand das modernste auf diesem Trip. Leider geht direkt daneben die U-Bahn Linie vorbei und man hört und spürt das auch. Wie schlimm es wirklich werden sollte, würden wir erst nach der ersten Nacht wissen.
Da wir hier leider nur zwei Nächte hatten, ging es nach dem Einchecken gleich weiter ins Land. Wir schauten uns „Wazuka“ an. Dort gab es in jede Himmelsrichtung Teeplantagen. Es war strahlender Sonnenschein und die pure Natur tat richtig, richtig gut. Wir kehrten dann in einem lokalen Tee Shop ein und deckten uns mit verschiedenen lokalen Tee’s ein. Danach gingen wir weiter auf Erkundungstour und bald war der Nachmittag vorbei und die Sonne weg. Dadurch das unser Haus nahe an den beiden Hauptstraßen ist, fanden wir zeitnah auch ein „Izakaya“ in der Nachbarschaft um auf Abend zu essen.

Tag 14
Die Nacht war komfortabel und durchaus nicht so schlimm wie anfangs befürchtet. Der Wecker ging um 06:00 Uhr, da wir viel vor hatten an diesem Tag. Gegen 7 verließen wir unser Heim und es ging als erstes zum Bahnhof bzw. zum Bäcker. Frühstücken! Was dann folgte, reichte weiter über unsere Vorstellungen hinaus.
Wir wussten es soll in Nara Rehe und Hirsche geben, aber das wir hier Horden an Rehen sehen sollten, war doch überraschend. Gleich am Anfang vom Park konnte man Kekse kaufen und sobald die Tiere das knistern der Verpackung hörten, war man bereits umringt von ihnen. Und wehe man war zu langsam, dann zwickten einen die Rehe sofort überall. Die Tiere waren alle zahm und lieb. Man konnte sie streicheln und einige verbeugten sich sogar wenn man vor ihnen Stand und langsam den Kopf senkte.
Der Park an sich war wunderschön und sauber (sowie auch der Rest Japans). Leider waren auch hier z.T. die Nachwehen des Taifuns zu sehen. Die Aufräumarbeiten liefen auf Hochtouren und direkt daneben sitzt Familie Reh und sieht dabei zu. Auch die 3 Tempel die an 3 Ecken des Parks waren, waren sehr schön und überraschend wenig besucht. In einem Tempel stand eine Buddha Statue die 15 Meter hoch war. Das Gebäude selbst ist das größte aus Holz gebaute Gebäude der Welt. Sehr beeindruckend, diese immense Größe.
Am Nachmittag ging es dann in ein Café und wir ließen den Tag erst mal pausieren. Auf dem Weg nach Hause stellten wir noch fest, dass ein Food-Festival im Park stattfand. Stand an Stand mit leckerem Essen und einem Pizza-Wettbewerb, wo die schönsten Pizzen von Juroren beurteil wurden. Alles in allem ist Nara wunderschön und hat die Messlatte für diesen Trip massiv nach oben geschoben.

Tag 15
N A R A ➞ O S A K A
Letzter Reisetag von Nara nach Osaka. Unser Host fuhr uns zum Bahnhof, was einzigartig auf diesem Trip sein sollte. Doch, dass konnte ich an diesem Punkt bereits sagen. Leider brachte unser alter Freund den Regen mit nach Osaka. Bereits in Nara regnete es sehr stark. Wir saßen mittags in einem Café bis wir die Nachricht bekamen, dass die Wohnung bereit sei. Also marschierten wir, nach kurzer weiterfahrt mit der U-Bahn, im strömenden Regen zu unserer Wohnung.
Leicht demotiviert machten wir uns aber nachmittags auf zum „Kaiyukan“ Aquarium. Ein riesiges Gebäude direkt am Hafen. Ebenso beeindruckend war es innen. Hier fuhr man erst mit der Rolltreppe nach oben um dann Stockwerk für Stockwerk hinabzugehen. In der Mitte war ein gigantisches Aquarium mit hunderten Fischen, Rochen und zwei Walhaien. Außen herum tollen Pinguine und Robben. Alles in allem eine sehr schöne Abwechslung.
Zum Abendessen entschlossen wir uns eine japanische Spezialität auszuprobieren. „Shabu Shabu“. Die Jungs feierten es voll, für mich selbst war es ehrlich gesagt der größte kulinarische Reinfall des ganzen Trips.

Tag 16
Nach unserem Frühstück mit den Resten aus dem leergekauften Bäcker um die Ecke, ging es los Richtung „Minoo“ Park. Die Fahrt dauerte fast 1,5 Stunden und wir mussten drei mal umsteigen. Dort war ein Café, das mehr zu bieten hatte als das am Morgen, also kehrten wir noch einmal ein. Wir gingen nur ein paar Schritte Richtung Park, als uns bereits der Weg versperrt wurde. Der Taifun hatte Bäume umgeworfen und der Waldweg war gesperrt. Auf der Straße ging es noch ein Stück weiter, bis dieser in einen Fußweg mündete. Es ging ein kleines Stück am Bach entlang und wir wunderten uns, warum hier so wenig Touristen waren.
Nach der nächsten Kurve wussten wir es. Ein Großteil des Parks war wegen des Taifuns gesperrt. Schade, denn ein bisschen Natur und der Wasserfall wären bestimmt schön gewesen. Dann entdeckten wir eine steile Treppe hinauf in den Wald. Da sonst keine Option Vorlag begannen wir mit dem Aufstieg. Es ging gut 20 Minuten fast nur steil Bergauf, bis wir an einem überdachten Häuschen herauskamen, dass uns einen schönen Blick über Osaka bescheren sollte.
Danach folgten wir dem Weg zurück und es folgte eine weitere Stunde U-Bahnfahrt in einen anderen Teil Osakas. Wir fuhren nach „Hirakata“. Dort gab es ein großes Gebäude randvoll mit Büchern. Ok, fast randvoll. Im 8 Stock waren wiedermal Restaurants. Die Bücherregale waren z.T. über 10m hoch, was sehr beeindruckend war.

Tag 17
Unser letzter Tag in Japan begann gemütlich. Am späten Vormittag starteten wir Richtung der Burg von Osaka. An der dortigen U-Bahn-Station stärkten wir uns noch einmal. Auf dem Weg zum Schloss schallte durch die Bäume „feinster“ J-Pop. Die Burg selbst war beeindruckend und das dazugehörige Areal immens. Was uns gar nicht gefiel, war das Museum im Inneren. Außen alt und wuchtig doch innen wirkt alles wie eine Fassade. Plötzlich ist alles neu und modern. Ein Aufzug war ebenfalls verbaut.
Auf dem Nachhause Weg suchten wir uns ein Café. Es war hervorragend bewertet und als wir dann darin waren, wussten wir schnell warum. Der Besitzer war ein älterer Mann, der neben dem super Kaffee auch Zaubertricks konnte. So wurden wir zum Kaffee mit Klassikern der Zauberkunst bespaßt. Leider wirkten manche Laienhaft da der gute Mann nicht mehr der Jüngste war und zum Teil zu langsam für manche Tricks.
Am Abend gingen wir noch einmal schön Sushi essen. Dort wurde mitten im Lokal ein Fisch filetiert und dann aufgetischt. Das war definitiv anders. In der Wohnung zurück hieß es dann Sachen packen und alles vorbereiten für den Rückflug. Der Flieger ging um 10:05 Uhr und da wir ja noch zum Flughafen mussten, sollte der Wecker um 4 Uhr morgens schreien.

SCHLUSSWORT
Alles in allem war es ein schöner, abenteuerlicher, kulinarisch wertvoller, regnerischer, überraschender Urlaub in einer gänzlich anderen Kultur, welcher durchaus den Stempel „gelungen“ bekommt.

♥